Surreale Malerei

In den siebziger Jahren widmet sich Ursula Stock hauptsächlich der Malerei. Ohne sich anfangs ganz von der abstrakten Malerei zu lösen, nähert sie sich mehr und mehr „einer vom Surrealen bestimmten Bildauffassung“ (Günther Wirth). Die realen Versatzstücke ihrer Kompositionen sind antike, oft zertrümmerte Statuen, Torsi, Schädel und Masken, Tempel und Säulen, Labyrinthe und Ruinen. Aber nicht nur leblose Objekte bevölkern ihre Bilder, bisweilen beleben auch Bäume, Büsche und Blätter das Bild, und immer wieder Flügel, während Menschendarstellungen in dieser Zeit noch die Ausnahme darstellen.

 

Aber bald treten auch statuarische Menschenfiguren auf, scheinbar dem Zerfall preisgegeben (Dunkles Wachen, 1980) oder an Gliederpuppen gemahnend (Strandfigurine, 1978), die uns in späteren Jahren in Stocks bildhauerischer Arbeit in ähnlicher Form wieder begegnen. Als Kulisse dienen oft metaphysische Landschaften, vorzüglich einsame Gebirge und Inseln. Als Sinnbilder des Werdens und Vergehens hinterlassen diese erstarrten Momentaufnahmen beim Betrachter oft ein Gefühl der Einsamkeit und Bedrohung.

Auch nachdem sich Ursula Stock gegen Ende der 70er Jahre der Bildhauerei zuwendet, entstehen dennoch weiterhin Gemälde, Zeichnungen und Grafiken mit surrealen Sujets.

 

Ursula Stock „interessiert die erstarrte, ins Bild gefesselte Bewegung“, wie sie sich einmal geäußert hat. „Meine Landschaften gehen eine Verbindung ein von flächiger und illusionistischer Malerei. Äußere Erkennungsmerkmale einer Landschaft und erfundene Elemente werden zu einem subjektiven Landschaftsinnenraum.“